> als .pdf runterladen - hier drücken - <
Wiederbeginn 1946
Schwer wurde der Sängerkreis Ottersbach von dem Kriege betroffen. Sechs der treuesten Sänger sowie drei inaktive Mitglieder mußten ihr Leben lassen. Der Verein wird ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Im September 1946 wurde erstmalig nach dem Kriege wieder mit den neuen Proben begonnen. Der letzte Chorleiter war leider noch nicht aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. So wurde verhandelt mit dem aus Aachen evakuierten Studienrat, Herrn Weinberg, der auch zur Übernahme, der Dirigentenschaft bereit war. Die früher jedes Jahr stattfindende Weihnachtsfeier konnte wegen Erkrankung des Dirigenten nicht stattfinden.
Bei der Generalversammlung wurde der alte Vorstand einstimmig wiedergewählt. Drei Gründer des Vereins, die Herrn Max Bäumgen, Peter Schiefen und Anton Müller, wurden in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt.
In diesem Jahre feierte der Verein sein 25jähriges Bestehen. Als äußeres Zeichen wurde durch eine Vereinsdame der Silberkranz an die Fahne geheftet. Gleichzeitig fand die offizielle Ernennung der 3 Ehrenmitglieder und des Ehrenvorsitzenden Willi Schlimm statt. Ein feierlicher Augenblick war auch die Enthüllung der Gedenktafel für unsere verstorbenen Sangesbrüder und inaktiven Mitglieder, denen dadurch ein dauerndes und ehrendes Andenken geschaffen wurde.
Am 5. Februar gab es für alle eine freudige Überraschung; ein langgehegter Wunsch ging in Erfüllung, als unser früherer Chorleiter Herr Musikdirektor Sonntag an diesem Abend die Musikleitung wieder übernahm. Als Abschluss des Jahres fand am 2. Weihnachtstage die traditionelle Weihnachtsfeier statt.
Das erste Waldfest nach dem Kriege konnte am 3. Juli (1949) in seinem früheren Ausmaße gefeiert werden. Ferner besuchte der Verein das 70jährige Stiftungsfest des MGV „Concordia“ Kelters. So wurde das Sangesleben im Ottersbacher Tal wieder sehr aktiv.
Die 50er Jahre
Und so konnte der Verein am 8. Und 9. Juli 1951 sein 30jähriges Bestehen feiern. Dieses war wiederum ein großer Erfolg.
Nach dem Dahinscheiden des Chorleiters Philipp Sonntag im Jahre 1952 übernahm die Leitung des Vereins Herr Chorleiter Peter Sonntag aus Mühleip.
1953 wählte der Verein Herrn Josef Hönscheid zum ersten Vorsitzenden. Ihm verdanken wir es heute, den Verein wieder in voller Blüte zu sehen.
Am 25. Juli 1954 folgte der Verein einer Einladung des MGV „Concordia“ Kelters zum 75jährigen Jubelfeste. Zum ersten Mal seit Bestehen konnte der Verein in diesem Jahre zwei Ständchen zur goldenen Hochzeit bringen und zwar den Jubelpaaren Feld aus O.-Ottersbach und Ittenbach aus N.-Rieferath.
Einen schmerzlichen Verlust erlitt der Verein durch das plötzliche Ableben des Sangesbruders Peter Becher. Er war Gründer un stets treues Mitglied des Vereins. Im Jahr 1955 wählte man bei der Generalversammlung Herrn Gottfried Bäumgen zum ersten Vorsitzenden. 14 Tage später mußte der Verein seinem letzten Ehrenmitglied Max Bäumgen das letzte Geleit geben. Unter seinem langjährigen Vorsitz hat sich damals der Verein zu höchster Blüte entwickelt. Eine ganz besondere Ehre wurde dem Verein zuteil, als er zur Feier der Diamantenen Hochzeit der Eheleute Schlimm aus M.-Ottersbach ein Ständchen bringen konnte.
1956 übernahm Herr Peter Steffens das Amt des 1. Vorsitzenden. Am 4. Juli 1956 folgte der Verein einer Einladung des Eiptalchores Mühleip aus Anlaß des 10jährigen Bestehens und am 5. August sang er zum 50jährigen Jubelfest des MGV „Liederkranz“ Irlenborn. Das Erntedankfest am 1. September gestaltete unser Verein mit, in dem er einige Lieder zum Vortrag brachte.
Am 8. Februar 1957 brachte unser Verein anläßlich der Goldenen Hochzeit der Eheleute Wahl aus Köttingen ein musikalisches Ständchen dar. Der Chor sang zum letzten Mal unter der Leitung von Herrn Peter Sonntag, da er das Amt des Chorleiters aus beruflichen Gründen aufgeben mußte. Es galt einen neuen Chorleiter zu finden. Herr Heinz Florin aus Mondorf übernahm den Chor und unter seiner Leitung sang der Verein erstmals bei der Einweihung der neuen Ehrentafeln am Ehrenmal in Bohlscheid. Pfingsten 1957 folgte der Verein einer Einladung des MGV „Eichenkranz“ Stromberg aus Anlaß des 50jährigen Jubelfestes.
Aus organisatorischen Gründen wurde das 35jährige Bestehen unseres Vereins erst mit einjähriger Verspätung gefeiert. Am Samstag, dem 3. August wurde das Stiftungsfest mit einem Festkonzert unter der Mitwirkung der Solisten Heinz und Walter Florin, begleitet von dem Kirchenmusikdirektor Johann Blömer, der Kapelle „Sankt Michael“ aus Wilberhofen, eröffnet. Sonntag, den 4. August, begann das Fest mit einem großen Freundschaftssingen der Nachbarvereine und endete mit einem großen Sängerball, der sehr gut besucht war. Mit einem Kaffeeklatsch und einem gemütlichen Familienball am Montag, dem 5. August, endete das Fest.
Aus Anlaß der Orgelweihe der Katholischen Pfarrkirche Alzenbach, folgte der Verein einer Einladung des Kirchenchores am 27. Oktober. Das traditionelle Waldfest wurde am 5. Juli1959 veranstaltet. Doch fand dieses Fest, welches so froh begonnen hatte, ein so trauriges Ende, als unser junger und hoffnungsvoller Sangesbruder Hans Peter Achenberg auf sehr tragische Weise bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. An der Beisetzung am 10. Juli nahmen die Sänger vollzählig Teil und legten einen Kranz nieder.
Die 60er Jahre
1960 hatte der Verein die vornehme Aufgabe, an zwei ehrenvollen Festen mitzuwirken, nämlich zum 25jährigen Priesterjubiläum des Herrn Pastor Viethen am 20. Februar und zur Primizfeier des Herrn Pater Willi Löbach aus Kehlenbach am 7. August.
Sein 40jähriges Stiftungsfest feierte der Verein 1961. Beim Festkommers zeichnete der Kreissängerführer, Herr Barthel Winterscheid, die langjährigen verdienten Sangesbrüder Karl Welteroth, Johann Kolf, Johann Kuhl, Willi Schlimm und Heinrich Jost mit der goldenen Sängernadel aus.
Ein Gemeinschaftskonzert fand am 16. Juli an der Siegbrücke in Alzenbach statt. Mitwirkende waren die Vereine Bitze-Sterzenbach, Alzenbach, Halft, Ottersbach und der Kirchenchor Alzenbach. Dieses Konzert fand sehr großen Anklang.
Ein langgehegter Wunsch, eine Messe zu singen, ging am 1. Dezember in Erfüllung. In unserer Nachbarpfarrei Herchen sangen wir die Deutsche Messe von Schubert. Das intensive Proben für diese Darbietung muß besonders herausgestellt werden. Die Messe wurde für die Lebenden und Verstorbenen des Vereins gelesen.
Aus Anlaß des 70jährigen Bestehens des MGV „Liederkranz“ Niederkassel fand dort am 8. November 1964 ein Konzert aller Chöre, welche unter der Leitung unseres bewährten Dirigenten, Herrn Heinz Florin singen, statt. Diese Veranstaltung war ein großer Erfolg.
1965 trauerte der Verein um den Sangesbruder Peter Weber, sowie die Mitgründer des Vereins Heinrich Becker und Josef Hönscheid. Josef Hönscheid war lange Jahre im Vorstand tätig, davon einige Jahre als 1. Vorsitzender.
Das 45jährige Stiftungsfest feierte der Verein am 29. Oktober 1966. Bei dieser Gelegenheit wurden die Mitgründer und langjährigen aktiven Sänger des Vereins,
Gottfried Bäumgen, Johann Keller, Karl Welteroth, Johann Kolf, Johann Kuhl,
Heinrich Jost, Josef Pfennig, Wilhelm Westerhausen, Philipp Schiefen,
Johann Patt und Bertram Nohl,
zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Zwei Tage nach seiner Ernennung zum Ehrenmitglied verstarb der langjährige Vereinswirt Wilhelm Westerhausen. Bei der Beerdigung am 3. November sang der Verein zur Ehre des Toten und legte einen Kranz nieder. Heinrich Jost, unser Vorstands- und Ehrenmitglied verstarb am 9. Februar 1967. An der Beerdigung nahm der Verein geschlossen teil.
Das Fest ihrer Goldenen Hochzeit feierten die Eheleute Johann Keller aus Köttingen am 15. November 1969. Der Verein hatte die Ehre, ein Ständchen zu bringen. Die Mitglieder des Vereins feierten dieses Fest mit im Kreise der Familienangehörigen des Jubelpaares, die an Vielzahl hier in unserem Tal ihresgleichen sucht. Es war schon ein Ereignis und die Sangesbrüder werden sich hieran besonders gern und oft erinnern.
Im Vereinslokal fand am Sonntag, dem 22. Februar 1970 ein Liederabend statt, zu dem die Ehren- und inaktiven Mitglieder besonders eingeladen wurden. Ein sehr schönes Programm hatte der Chorleiter zusammengestellt. Herr Heinz Florin selbst trat dabei auch als Solist auf. Die Veranstaltung stellte im Hinblick auf das 50jährige eine gelungene Werbung für den Chorgesang dar.
Die letzte Ehre erwiesen die Sänger am 23. April 1970 dem Gründer und Ehrenmitglied Philipp Schiefen aus Niederottersbach.
Ansonsten stand schon in diesem Jahr alles im Zeichen der Vorbereitungen für das 50jährige Jubelfest. Das nicht nur die aktiven Sänger sich mit dem bevorstehenden großen Fest beschäftigen wurde uns durch eine großzügige Spende der Fa. Johannes Kolf in Niederottersbach bewiesen, die zur Deckung der großen Kosten des bevorstehenden Festes beitragen sollte.
Auszüge der Chronik entstammen der Feder von Herrn Paul Schmitz
- Geschrieben von: Andreas

