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Zum 55jährigen Gründungsfest
1976 war das Jahr des 55jährigen Vereinsbestehens. Die Vorbereitungen dafür waren seit Jahresbeginn in Gang. Für Samstag, den 22. Mai, war ein Festkommers unter Mitwirkung des Männergesangvereins Eitorf und des Schulchores der Realschule Herchen vorgesehen.
Die Veranstaltung wurde mit der Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden pünktlich eröffnet. Zu Beginn trug der MGV Ottersbach Mozarts „Weihe des Gesanges“ vor. Es folgten Lieder der Komponisten Christ, Schubert, Zoll, Sendt und Silcher. Die von den Chören vorgetragenen Lieder fanden viel Applaus. Der Realschulchor Herchen, von Lehrer Günter Bollig dirigiert, mußte sogar einige Zugaben vortragen. Es sei einmal erwähnt, daß die Realschule Herchen seit Jahren die Patenschaft über Leprastationen in Indien und Argentinien ausübt und erwirtschaftete Gelder, sei es durch Bazare oder Sammlungen, diesem Zweck zuführt. Chorleiter Bollig, dem diese Leprastationen sehr am Herzen liegen, nahm daher eine Spende des Gesangvereins erfreut an.
Am Sonntag, dem 23. Mai wurde das Fest mit einem musikalischen Frühschoppen fortgeführt. Mitwirkende waren die Singgemeinschaft Oberlückerath, MGV „Eintracht“ Halft und der Halfter Kinderchor. Eine flotte Tanzkapelle sorgte für weitere Stimmung.
Mit dem Jugendball am Sonntag, durchgeführt von Clockwork aus Eitorf und dem Kaffeeklatsch am Montag, endete das Fest. Die Bilanz des Festes war insgesamt erfolgreich.
Die späten 70er Jahre
Die traditionelle Karnevalssitzung, die jedes Jahr im sogenannten „kleinen Gürzenich“ zu Ottersbach stattfindet, lag schon hinter uns, als am 21. Februar 1977 der Rosenmontagszug begann. Das Motto des Zuges lautete, wohl in Anlehnung an ein Vorkommnis in unserer Gemeinde: „Eitorf entfaltet seine Blütenpracht“. Der Männergesangverein beteiligte sich am Zug mit einer großen Fußgruppe. Der zweite Vorsitzende, Walter Glasmacher, hatte mit seinen Helfern, passend zum eigenen Motto:
„Im Rathaus wechseln oft die Spitzen,
der Holzwurm nagt wohl an den Sitzen.“
einen riesigen Holzwurm entworfen und verwirklicht. Dieses Ungetüm, welches einigen Leuten viel Mühe und Arbeit kostete, bestand aus 15 Einzelelementen, je 1m Durchmesser und Länge, so daß sich nach dem Zusammenschnüren ein 15m langer Holzwurm ergab. Jedes Einzelteil wurde von einem Mann getragen, von dem nur Kopf und Beine sichtbar wurden. Der Styropor-Kopf dieses Ungeheuers wurde durch unseren Tüftler Heinz-Willi Rosenbauer noch mit drehbaren Augen versehen und bemalt. Vorneweg fuhren 4 Radfahrer, die sich als Holzwurmbekämpfer und Kamellenschmeißer verdient machten. Der Applaus seitens der Karnevalsjecken an den Straßenrändern bewies uns nach allen Mühen dann auch einen vollen Erfolg.
1977 kam der Verein jedoch, hervorgerufen durch eine Probenflaute, in ein neues Tief. Durch die fehlende Motivation bei den Sängern sah sich der Verein veranlaßt, einen Dirigentenwechsel vorzunehmen. Schließlich wurde nach einigen Probegesangstunden Jochem Röttig aus Hennef gewonnen.
Eine Herbstwanderung, bis 1975 als Herrentour bezeichnet, mit Frauen, Inaktiven, Freunden und Gönnern (so im Mitteilungsblatt zu lesen), führte uns am 22. Oktober von Niederottersbach über Wilbertzhohn, Oberottersbach, den Euelssiefen nach Lüttershausen in Andree’s Mattjö’s Schutzhütte. Peter Rosenbauer, unser Spezialitätenkoch, gab diesmal Spiegeleier mit Panneschieven zum Besten. Auf der Getränkekarte standen Quadenhofer Korn von der Genossenschaft, sowie ein vorzügliches Kölsch vom Faß. Nach einigen Stunden fröhlichen Zusammenseins, trat man dann am Abend zu Fuß die Heimreise über den Heisberg an.
Die Deutsche Messe sang der Verein, erstmals unter der Leitung von Herrn Röttig, am Sonntag, dem 27. November, in der Martinskirche in Altenherfen. Begleitet an der Orgel wurde der Chor von Herrn Hainz Patt aus Dattenfeld.
85 Jahre alt wurde am 26. Dezember Ehrenmitglied und Gründer Johann Kolf. Der Verein brachte aus diesem Anlaß am 27. Dezember ein Ständchen und beschloß damit das Vereinsjahr.
Mit einigen flotten Frühlingsliedern, wurde am Montag, dem 1. Mai 1978 um 10 Uhr, der Mai angesungen. Herzu hatte wie üblich der Maiclub eingeladen. STandort des Maibaumes ist nun seit 1975 „Auf der fetten Stoppel“. Nicht unerwähnt bleiben soll, daß der Maiclub auch in diesem Jahr sehr gut für das leibliche Wohl seiner Gäste sorgte.
Am 1. März verstarb Bertran Nohl aus Eitorf, am 9. Mai Johann Kolf aus Niederottersbach. Beide waren Gründer und Ehrenmitglieder und interessierten sich bis zuletzt für das Vereinsgeschehen. Viele Sänger gaben bei den Beerdigungen der Toten das letzte Geleit. Beidemale wurde ein Kranz niedergelegt.
Ziel einer zweitägigen Reise der Sängerfamilie, angetreten am 30. September, war Paris. Nach 7 Stunden Busfahrt in Paris angekommen, übernahm eine Reiseleiterin, Ghisleine, es, den Sängern und ihren Frauen Sehenswürdigkeiten dieser so herrlichen Stadt zu zeigen. Diese Stadt bot zu viel, um alles in 2 Tagen auch nur flüchtig zu besichtigen. Dieser anstrengende, jedoch sehr interessante und erlebnisreiche Ausflug hat alle, die Paris gesehen und erlebt haben, begeistert.
Im Dezember folgte die Weihnachtsfeier für unsere Kinder, die wieder zusammen mit dem Ernteverein durchgeführt wurde.
Der Ehrenvorsitzende, Willi Schlimm, bis ins hohe Alter aktiv, wurde am 18 Dezember 1978 80 Jahre alt. Die Sänger brachten dem Jubilar ein Ständchen, überreichten neben Blumen einen Frühstückskorb. Willi Schlimm selbst revanchierte sich und ließ Schnittchen servieren und ein Fäßchen Kölsch anzapfen.
Schöne Vorträge boten die eigenen Karnevalisten bei der Karnevalssitzung am 17. Februar 1979, die mit dem Erscheinen des Eitorfer Prinzenpaares seinen Höhepunkt fand.
Wiederum einen neuen Dirigenten bekam der Gesangverein in Heinz Wagner, Organist und Chorleiter aus Hennef, nachdem man sich zum Jahresende von Herrn Röttig getrennt hatte. Nach einer Chorprobe am 11. März, entschlossen sich dann Herr Wagner und der Verein zur Zusammenarbeit. Der 1. Auftritt unter dem neuen Chorleiter erfolgte am 29. April beim Freundschaftssingen, das der MGV „Concordia“ Kelters anläßlich seines 100jährigen Vereinsbestehens feierte.
Auch in diesem Jahr besuchte der MGV „Sängerkreis“ einige Stiftungsfeste, so auch das Freundschaftssingen beim MGV Dattenfeld, der im Oktober sein 100jähriges feierte.
1980 brachte nach der Karnevalssession das Singen am Maibaum, die jährliche Wanderung mit den Freunden des Gesangsvereins, sowie das Erntefest des Erntevereins. Außerdem sang man beim Gründungsfest des taufrischen Hoppengartener Frauenchores im September.
Auf der Eitorfer Kirmes hatte der Verein in der Goethestraße auch in diesem Jahr einen Getränkestand, der dazu dient, die Finanzen des Vereins aufzubessern. Daneben gab es dann noch die schmackhaften Waffeln, auf dem Kanonenofen gebacken.
Anläßlich des 100jährigen Bestehens des MGV „Sängerbund“ Alzenbach, sangen wir auf dem Freundschaftssingen am Samstag, dem 11. Oktober, im Hotel Schützenhof.
Nach einer gemeinsamen Probe mit dem Frauenchor Hoppengarten, sangen wir dann zusammen eine Messe für die verstorbenen Mitglieder in der Martinskirche in Altenherfen.
Auszüge der Chronik entstammen der Feder von Herrn Paul Schmitz
- Geschrieben von: Andreas

