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Im Frühjahr 1971 folgte der Verein den Einladungen der Nachbarvereine Sportverein Höhe, der sein 50jähriges, sowie dem MGV „Eintracht“ Halft, der sein 75jähriges Bestehen feierte.
Im September fanden mit den Gesangvereinen, mit denen und die gleichzeitige Chorleitertätigkeit unseres Dirigenten Heinz Florin verband, nacheinander Gemeinschaftsproben in Niederkassel, Oberdollendorf und Hersel statt.
Zum 50jährigen Gründungsfest
Die Ehrenmitglieder Gottfried Bäumgen, Johann Keller, Johann Kolf, Johann Kuhl, Bertram Nohl, Johann Patt, Josef Pfennig, Karl Welteroth sowie 35 aktive Sänger zählte der Verein, als unter dem Vorsitzenden Peter Steffens und dem Dirigat von Heinz Florin am 2. und 3. Oktober 1971 sein 50. Gründungsfest feierte. Es wurden geehrt für 50jährige Mitgliedschaft Willi Schlimm, unser Ehrenvorsitzender, für 25jährige Singtätigkeit Klemens Kolf, Willi Ottersbach, Peter Schiefen und Peter Steffens.
Die Hauptveranstaltung, ein großes Festkonzert im Hotel Schützenhof an der Siegbrücke, fand am 2. Oktober statt.
Mitwirkende:
Der Kölner Kinderchor (Leitung: H. G. Lenders)
Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr (Leitung: Hans Goldbeck)
Gemeinschaftschor der Männergesangvereine Hersel, Niederkassel, Oberdollendorf und Ottersbach (Gesamtleitung: Heinz Florin)
Die Männerchöre brachten gemeinsam zum Vortrag:
Danklied Siegler
Jeden Morgen geht die Sonne auf Hans L. Heinrichs
Schöne silberblaue Nacht Hermann Ophofen
Einsames Glöcklein Russ. Volkslied-Berger
Wenn ich ein Glöcklein wär Otto Fischer
Glory Halleluja Winfried Siegler
Cekolina Wilhelm Henrichs
Erhebet das Glas a.d. Oper Ernani Giuseppe Verdi
Studentenchor a.d. Oper Hoffmanns Erzählungen Jaques Offenbach
Froher Sängermarsch Jakob Christ
Die gesanglichen Darbietungen fanden vor ausverkauftem Saal großen Beifall. Bei einem Festakt am Sonntagmorgen, dem 3. Oktober, konnte der Verein die Glückwünsche aller Nachbarchöre entgegennehmen.
Die frühen 70er Jahre
Mit einem Konzert in Niederkassel sowie einer Weihnachtsfeier im Vereinslokal Steffens endete das Vereinsjahr.
1972 begann mit einigen Problemen, da ein bewährtes Gespann, 1. Vorsitzender und Chorleiter, gleichzeitig zurücktraten. Peter Steffens legte nach 16jähriger herausragender Tätigkeit als 1. Vorsitzender aus beruflichen Gründen sein Amt nieder. Heinz Florin, der unseren Verein 15 Jahre erfolgreich dirigierte, führte ebenso berufliche Überlastung als auch die weite Anreise mit dem Zug als Gründe an, die Chorleitertätigkeit in unserem Verein aufzugeben.
Mit Alfred Stommel wurde der bisherige 2. Vorsitzende einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Suche nach einem neuen Dirigenten gestaltete sich in der Folgezeit schon etwas schwieriger.
Der Tod des Gründers, Ehrenmitgliedes und langjährigen 1. Vorsitzenden, Gottfried Bäumgen, hatte der Verein am 14. Februar zu beklagen. Die Sänger nahmen zahlreich an der Beisetzung teil und legten einen Kranz nieder.
Nach gelungenen Veranstaltungen im Vereinslokal, Kostümball und gemütlichem Abend, sangen wir am 6. August zum erstenmal unter dem neuen Dirigenten Friedel Schubert in Stromberg, anlässlich des 65. Stiftungsfestes.
Ausnahmsweise einmal bildete der Regen die Grundlage für ein fröhliches Ereignis. Ein Spießbratenessen im Freien begann wie vorgesehen am 12. August in der Nähe von Baleroth. Ein Gewittersturm aber trieb die Sänger und ihre Angehörigen in die Hütte des benachbarten gastfreundlichen Forsthausbesitzers. Diese Herausforderung jedoch hatte sogar eine gesteigerte Stimmung zur Folge. Ein beheizter Swimming-pool in der Nähe und eine weinfröhliche Gesellschaft waren die Ursache dafür, daß dieser Tag als Schwimmfest in die Vereinsanalen eingegangen ist.
Jeder Verein hat natürlich Ausgaben, die durch Mitgliedbeiträge allein nicht aufgewendet werden können. Zur Deckung dieser Unkosten dienten in früheren Jahren die Einnahmen des vor und nach dem Kriege stattfindenden, schon traditionellen Waldfestes im Heisterwäldchen. Zu Beginn der 60er Jahre mußte diese Veranstaltung jedoch aufgegeben werden. Das dann in den Folgejahren stattfindende Sommerfest erfüllte die Erwartungen jedoch keinesfalls. Der MGV „Sängerkreis“ bewarb sich daher um einen Platz bei der Eitorfer Kirmes, um wie andere Gesangvereine auch, die Kasse durch den Verkauf von Getränken aufzubessern. Nach Ablehnung des gestellten Antrags fand der Verein jedoch dann einen privaten Standplatz in der Goethestraße.
Die 1. Herrentour des Vereins führte am 21. Oktober über den Heissberg, wo zur Stärkung eine kurze Rast gemacht wurde, nach Altenherfen. In der Waldschänke erfuhren die Sänger eine freundliche Bewirtung durch das Vereinsmitglied Heinz Müller. Nach fröhlichem Zechen (und Singen) machten sich die Aktiven bei Anbruch der Dunkelheit wie gekommen, auf Schusters Rappen, gut gelaunt auf den Heimweg.
Am 14. Dezember beklagte der Verein den Tod eines weiteren Gründers und Ehrenmitgliedes, Josef Pfennig aus Rieferath.
Die mit vereinseigenen Kräften aufgezogene Karnevalssitzung am 24. Februar 1973, bewies durhc den Erfolg, daß die eigenen Leute eine Menge vom Fastelovend verstehen, dieses zeigte sich vor allem dann, wenn die Büttenreden den nötigen Lokalkolorit enthielten. Viel Beifall fand der Karnevalswagen des MGV „Sängerkreis“ Ottersbach im Eitorfer Rosenmontagszug, der unter dem Motto „Sängerausflug um die Jahrhundertwende“ mitfuhr und mit 14 Sängern im Frack und Zylinder besetzt war.
Zahlreich nahmen die Sänger an der Beerdigung des am 5. Mai verstorbenen Gründers und Ehrenmitgliedes Karl Welteroth aus Mittelottersbach teil.
Nach kurzem Gastspiel von Herrn Schubert übernahm im Juli dann Hermann Betge aus Eitorf das Amt des Chorleiters.
Der Einladung des MGV „Sangeslust“ Hambuchen, der sein 50jähriges Vereinsbestehen feierte, folgten die Sänger am 16. September.
Mit Gesangsauftritten in Oberlückerath, beim Adventssingen auf dem Marktplatz, der Nikolausfeier sowie auch bei einigen Ständchen endeten dann die Aktivitäten in diesem Jahr.
Wie jedes Jahr, so begann auch 1974 mit der Generalversammlung. Die Karnevalssitzung mit anschließendem Tanz bildete ansonsten den Auftakt im Vereinsjahr. Einer der Höhepunkte war das Erscheinen des Eitorfer Prinzen Theo I mit Prinzessin Christa I und Gefolge.
Der Eitorfer Rosenmontagszug fand aus Anlaß des 125jährigen Firmenjubiläums der Kammgarnspinnerei Schoeller Wolle unter dem Motto „125 Jahre spinnt Schoeller, im Karneval Eitorf“ am 25. Februar statt. Unser Gesangverein beteiligte sich mit einem Wagen, wobei er die Siegtalbäckerei aufs Korn nahm.
Pfingstsamstag unterstützten die Aktiven den Ottersbacher Maiclub bei dem alten Brauch des Pfingsteiersingens.
Samstag, dem 8. Juni fand in der Aula des Gymnasiums ein Konzert des Eitorfer Männergesangvereins statt. Die Leitung hatte Chordirektor ADC Karl Heinz Kremer, es moderierte Prof. Josef Rübben. Mitwirkende waren neben den Männergesangvereinen von Eitorf, Rodenkirchen und Ottersbach, bekannte Solisten aus Funk und Fernsehen. Zum Vortrag kamen vornehmlich Chorsätze von Silcher, Zöllner und Rübben. Die Lieder fanden viel Beifall und das Konzert war insgesamt als schöner Erfolg zu werten.
Eine Busfahrt führte uns im September nach Nümbrecht zur Landesgartenschau. Die Fahrt war für Ehrenmitglieder, Inaktive und Sänger frei, die Beteiligung sehr gut, sa daß der Bus zweimal fahren mußte. Petrus war an diesem Tag nicht wohlgesonnen, denn die ersten regentropfen fielen schon bei der Ankunft. Beim Gang durch das Gartengelände empfahl sich daher ein Regenmantel. Gegen 17 Uhr wurden die Regen- und Sturmböen so stark, daß alles aus dem Gelände flüchtete. Kurze Zeit später wurde eine Sturmwarnung per Lautsprecher durchgegeben und alle Besucher aufgefordert, die Zelte zu verlassen. Die Mitglieder des Vereins wurden mit Mühe und Not in den umliegenden Gaststätten zusammengesucht, so daß erst gegen 20 Uhr die Heimfahrt angetreten werden konnte. Man kann also sagen, daß dieses Unternehmen sprichwörtlich „ins Wasser gefallen war“.
Einer Einladung folgte der Verein im Oktober nach Rodenkirchen. Im Rahmen der 6. Kulturwoche veranstaltete der MGV Rodenkirchen ein Konzert mit den Chören MGV „Postalia“ Köln, Eitorfer MGV und dem MGV „Sängerkreis“ Ottersbach. Weitere Mitwirkende waren Kammersängerin Erika Köth; Sopran, Uwe Röhrig; Baß, Prof. Günter Weißenborn; Klavier und der Kölner Kinderchor unter der Leitung von Hans-Günter Lenders. Die Gesamtleitung des Konzertes hatte Chordirektor Karl-Heinz Kremer. Das Resümee: Für die Sänger, die dieses Konzert mit gestalteten, dürfte der Abend wohl ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Der wiederum mit vereinseigenen Kräften durchgeführte Karnevalsabend am 1. Februar 1975 sah das närrische Volk in ausgelassener Stimmung. Stürmisch gefeiert wurde dann auch die Ankunft des Bürgermeisters, zusammen mit dem Eitorfer Prinzenpaar Josef Ottersbach I und Prinzessin Maria I.
Aus Anlaß der goldenen Hochzeit der Eheleute Peter Schmitz in kehlenbach, brachten die Sänger am 25. September ein Ständchen.
Im November verstarben unerwartet die Ehrenmitglieder Johann Kuhl und Johann Patt. Beide waren Gründer und machten sich lange um unseren Gesangverein verdient. Der Verein erwies ihnen gebührend die letzte Ehre.
Auszüge der Chronik entstammen der Feder von Herrn Paul Schmitz
- Geschrieben von: Andreas

